Aller Anfang ist schwer. Sie wollen einen Blog in Ihre Marketingstrategie integrieren, wissen aber nicht wo Sie anfangen sollen? Worüber sollen Sie schreiben? Wie lang soll ein Artikel sein? Es gibt viele Fragen, die man sich zunächst stellt. Wir helfen Ihnen dabei, als Steuerexperte mit dem Bloggen zu beginnen.

Ein Blog zu betreiben, ist eine gute Möglichkeit, um eine höhere Reichweite zu erzielen, das Suchmaschinen-Ranking zu verbessern, den Bekanntheitsgrad Ihrer Kanzlei zu steigern, neue Mandanten zu finden und zu binden sowie sich als Experte zu etablieren - alles in allem: eine einzigartige Chance Ihr Kanzleimarketing auf das nächste Level zu heben.

Nachdem Sie sich dazu entschlossen haben, einen Blog zu starten, kommt die große Frage - wie fange ich an?

Sie sind Experte, wenn es zur steuerlichen und betriebswirtschaftlichen Beratung kommt, aber beim kreativen Schreiben werden Sie vermutlich noch nicht viel Erfahrung gesammelt haben. Doch keine Sorge, Ihre Leser werden weder Hochliteratur, noch wissenschaftliche Arbeiten von Ihnen erwarten. Und bessere Texte und Artikel schreiben kann man lernen. Die zweite gute Nachricht: Das Bloggen ist viel einfacher, als eine Einkommensteuererklärung zu erstellen. Also keine Angst vor dem weißen Blatt Papier und legen Sie los.

Bevor Sie den Stift in die Hand nehmen

Zunächst müssen Sie sich folgende zwei Fragen stellen:

1. Was ist das Ziel Ihres Blogs?

Wollen Sie informieren oder einen Dialog mit Ihren bestehenden sowie potenziellen Mandanten anregen? Dazu gehört auch automatisch, dass Sie sich überlegen, welche Reaktion Sie von Ihren Lesern erwarten. Das heißt, gehen Sie davon aus, dass Ihre Leser eine passive oder eine aktive Rolle auf Ihrem Blog einnehmen? Darüber hinaus ist es wichtig darüber nachzudenken, was das übergeordnete Ziel Ihres Artikels ist. Wollen Sie bestehende Mandanten darüber informieren, was Sie zu welcher Zeit bei Ihnen einreichen sollen oder wollen Sie neue Mandanten dazu bringen, ein Erstgespräch mit Ihnen zu buchen?

2. Für wen schreiben Sie?

Das heißt, Sie müssen herausfinden und festlegen, wer Ihre Zielgruppe ist. Sind Ihre bestehenden sowie gewünschten neuen Mandanten Angestellte, Selbstständige oder Unternehmer? Je genauer und enger Sie Ihre Zielgruppe fassen, desto einfacher werden die darauffolgenden Schritte. Zum einen müssen Sie Ihre Themen entsprechend auswählen. Zum anderen müssen Sie Ihren Schreibstil an die Leserschaft anpassen. So können Sie bei Einzelpersonen nicht zu hohes Steuerwissen voraussetzen und sollten sich dementsprechend zügeln, wenn es zu Fachbegriffen aus dem Steuerbereich kommt. Ist Ihre Zielgruppe dagegen die Buchhaltung in großen Firmen, dann werden definitiv Fachtermini von Ihnen erwartet.

Je genauer Sie diese zwei Fragen beantworten, desto einfacher wird es mit dem Blog zu beginnen.

Motiviert mit der Themensuche beginnen

Haben Sie noch gar keine Idee, was Ihre Leser interessieren könnten, so können Sie Ihre eigenen Mandanten als Informationsquelle nutzen. Zum einen können Sie sich überlegen, was die häufigsten Fragen und Probleme Ihrer Mandanten sind. Zum anderen können Sie diese auch einfach fragen, worüber Sie gerne mehr erfahren würden. Auf diesem Weg kann Ihnen der Blog über kurz oder lang sogar einiges an Zeit in Ihrem Arbeitsalltag sparen. Anstatt, dass Sie einen Sachverhalt vielen verschiedenen Mandanten per Telefon oder in persönlichen Gesprächen erklären, können Sie diesen in einem Blogartikel erläutern. So erreichen Sie eine Vielzahl der Mandanten gleichzeitig und müssen nicht immer wieder das Gleiche erklären.  

Was immer eine gute Idee ist: Den Blog dafür nutzen, um über aktuelle steuerrechtlichen Änderungen zu informieren. Aber: Die Leser wollen nicht wissen, was Wort für Wort in dem Gesetz steht, sondern was die Änderung für sie bedeutet. Das heißt, sie wollen erfahren, welche Auswirkungen die Änderung auf ihr Leben hat. Darüber hinaus kann eine persönliche Haltung zu bestimmten steuerlichen und rechtlichen Neuerungen für Ihre Kunden interessant sein.

Sie merken bereits worauf das Bloggen hinausläuft. Sie müssen einen Mehrwert für Ihre Leser schaffen und ihnen am besten etwas bieten, was Sie nicht woanders bekommen können. Denken Sie daran: Im Gegensatz zur klassischen Werbung geht es beim Bloggen nicht darum, Sie und Ihre Dienstleistungen anzupreisen. Sie führen also kein Verkaufsgespräch, sondern wollen den Leser subtil von sich überzeugen. Kunden denken in Ihrer Freizeit nicht gerne an steuerliche und gesetzliche Pflichten. Das heißt, sie wollen nicht wissen, dass sie einen Steuerberater für die Lohnbuchhaltung brauchen. Die Leser interessieren sich jedoch durchaus dafür, wie man Ihre Probleme lösen kann. Fokussieren Sie sich also darauf Themen zu finden, die Ihren Mandanten etwas nützen. Ein Blog bricht also das Gefühl der Notwendigkeit und hilft dabei, wichtige Themen zugänglicher zu machen.

Um eine Nähe zu den Lesern zu schaffen, können Sie auch durchaus persönlicher werden und über Ihre eigenen Fälle schreiben. Natürlich müssen Sie dabei die Schweigepflicht und den Datenschutz beachten. Doch wenn Sie von echten Problemen und Lösungen berichten, können Sie Ihre Kompetenz darstellen, ohne dass es als nervige Eigenwerbung wahrgenommen wird. Berichten Sie z. B. darüber, welche Schwierigkeiten es gab und wie genau Sie es geschafft haben die Situation Ihres Mandanten zu verbessern. Viele Leser werden sich damit identifizieren können und werden Sie als Helfer und Problemlöser sehen.

Das Wichtigste beim Bloggen ist es somit komplexe und trockene Themen anschaulich und bildhaft zu machen. Unternehmer sind nicht an den langweiligen technischen Aspekten einer Buchhaltungslösung interessiert. Was sie wollen, sind Antworten und Handlungsvorschläge.

Am besten ist es, wenn Sie sich schon für mehrere Wochen auf Themen festlegen und planen, wann sie welchen Artikel schreiben. Erstellen Sie eine Liste, in der Sie natürlich auch spontan neue Themen einfügen können. Denn manchmal kommen die besten Ideen beim Einkauf. Sobald Ihnen ein Thema einfällt, notieren Sie es und fügen es später in Ihre Liste ein.

Tipp: Involvieren Sie Ihre Mitarbeiter. So bekommen Sie nicht nur automatisch ein breiteres Themenspektrum, sondern können sich auch mit ihnen über den Schreibprozess und Ihre eventuellen Probleme damit austauschen.

Fokussiert mit dem Schreiben beginnen

Haben Sie das Hauptthema gefunden, überlegen Sie welche Punkte Sie in dem Artikel abarbeiten möchten. Dafür können Sie eine Mindmapping Software benutzen oder auch ganz einfach ein weißes Blatt Papier. Relativ schnell sollten Sie auch über den Titel Gedanken machen, denn dieser hilft Ihnen bei dem eigentlichen Thema zu bleiben und verhindert, dass sie zu sehr abschweifen. Wichtiger Punkt hierbei: Bleiben Sie unbedingt bei einem Thema pro Blogartikel. Nachdem Sie die Punkte aufgelistet haben, strukturieren Sie diese und gliedern Sie. Jetzt haben Sie bereits den groben Aufbau.

Da Sie bereits das Gerüst haben, steht dem eigentlichen Schreiben nichts mehr im Weg. Versetzen Sie sich jetzt in Ihre Zielgruppe. Wir alle lieben Zahlen und Fakten, aber werden Sie nicht zu technisch. Gleichzeitig müssen Sie authentisch bleiben. Das heißt, geben Sie dem Inhalt ein Gesicht - bringen Sie Ihre Persönlichkeit in den Artikel. Leser, die sich auf Grundlage des Blogs entscheiden, Sie als Ihren Steuerberater zu beauftragen, werden von Ihren Texten auf die Zusammenarbeit mit Ihnen schließen. Sie müssen also einen Weg finden Steuerthemen sachlich, aber auch persönlich zu beschreiben. Nachdem Sie Ihren ersten Entwurf haben, können Sie diesen nun durchgehen und sehen ob Sie einzelne Wörter austauschen oder ein paar Ihrer Sätze umschreiben.

Wie lang sollte der Artikel sein? Die Frage ist nicht leicht zu beantworten, denn natürlich hängt das vom Umfang Ihres Themas ab. Schreiben Sie also genug, aber nicht zu viel. Artikel liegen häufig zwischen 400 und 800 Wörtern. Kürzer sollten Sie nicht sein, da Sie ansonsten nicht von Suchmaschinen als relevant eingestuft werden. Gehen Sie über die Länge hinaus, stellen Sie sicher, dass der Text gut gegliedert ist und man als Leser bereits am Anfang einen guten Überblick über den Artikel bekommt.

Neben dem Inhalt ist auch die Struktur des Artikels für die Lesefreude entscheidend. Folgende Punkte erleichtern dabei die Lesbarkeit:

  • Inhalt in Absätze teilen
  • Aufzählungen verwenden
  • Tabellen, Grafiken oder Bilder einfügen

Zusätzlich können Sie auch einen Schritt weitergehen und praktische Videos zu allgemeinen Steuerthemen einbetten. Kurze Erklärvideos sind nicht nur für Ihre Mandanten hilfreich, sondern verbessert auch wieder Ihr Suchmaschinen-Ranking. Wichtig bei der Einbindung von Bildern und Videos: Verlieren Sie nicht den Fokus und das Thema aus den Augen. Alles in dem Artikel sollte aufeinander abgestimmt sein und sich ergänzen.

Nach dem Schreiben ist vor dem Schreiben

Nachdem Sie nun einen oder mehrere Artikel geschrieben haben, gibt es noch zwei Dinge, die sie als Blogbetreiber beachten müssen: Verbreitung und kontinuierliche Pflege.

Verbreiten Sie Ihren Blog

Natürlich können Sie darauf warten, dass Besucher von alleine zu Ihrem Blog finden, doch das sollten Sie nicht tun. Sie haben viele Gedanken und Arbeit in Ihre Artikel reingesteckt und wissen, dass diese verschiedenen Personen “da draußen” hilft - also verbreiten Sie Ihren Blog. Teilen Sie den Link auf den sozialen Medien, schreiben Sie den Link in Ihre E-Mail Signatur sowie auf Ihre Visitenkarte und erzählen Sie Ihren Mandanten davon.

Pflegen Sie Ihren Blog

Sie denken vielleicht das Schreiben des ersten Artikels war schwierig, doch tatsächlich kommt der schwierigste Teil erst danach. Sie müssen Ihren Blog laufend erweitern und pflegen. Dabei ist Konsistenz wichtig, denn Ihre Leser erwarten, dass Sie regelmäßig neue Artikel veröffentlichen. Das heißt für Sie Folgendes: Erstellen Sie einen Zeitplan und halten Sie sich daran. Blockieren Sie Zeit, um an dem Blog zu arbeiten. Ansonsten wird das Schreiben in Ihrem stressigen Arbeitsalltag untergehen. Sie sollten es genauso ernst nehmen, wie Ihre anderen Verpflichtungen gegenüber Ihren Mandanten. Als absolutes Minimum sollten Sie zwei Mal im Monat etwas auf Ihrem Blog veröffentlichen. Besser ist es jedoch einmal pro Woche. Diese Regelmäßigkeit spielt auch in dem Bereich Suchmaschinenoptimierung (SEO) eine große Rolle. Tatsächlich sollten Sie den Blog fest in Ihre Marketingstrategie integrieren. Fall Sie keine haben, können Sie hier nachlesen, wie und warum Sie damit loslegen sollten.

Ein Blog erklärt Ihre Bereitschaft, Ihre Expertise mit der Welt zu teilen. Es ist ein Weg, neue Mandanten zu erreichen und eine engere Verbindung zu bestehenden Mandanten zu bilden. Und nicht aufgeben! Tatsächlich werden Sie bemerken, dass Ihnen nach kurzer Zeit das Schreiben einfacher fallen wird. Wir wünschen ihnen frohes Schreiben.

Wollen Sie Gastautor werden?

Sie wollen keinen eigenen Blog betreiben, aber trotzdem Artikel schreiben? Bei Ageras können Sie Gastautor werden. Sie profitieren von unserer Reichweite und haben die Möglichkeit sich selbst und Ihre Kanzlei neuen Lesern zu präsentieren. Erfahren Sie hier mehr über die Möglichkeit bei Ageras Gastautor zu werden.

Inhalt