Sie wollen Ihr eigenes Unternehmen gründen und schnell wird klar, dass es ohne einen fundierten Businessplan nicht geht. Egal ob ein Leitfaden für Ihr zukünftiges Geschäft geschaffen werden soll, oder um Investoren oder Banken an Bord zu holen, ein Businessplan ist heutzutage unabdingbar. Während sein Herz der Finanzplan ist, sollte für eine erfolgreiche Markteinführung Ihres Produkts oder Service ein Marketingplan nicht hinten anstehen. Was ein Marketingplan ist und was er beinhalten sollte, das erfahren Sie hier.
Guide: Hürden beim Gründen überkommen
Marketingplan erstellen: Marketingkonzept für Gründer
- Was ist ein Marketingplan?
- Wann sollte ich einen Marketingplan erstellen?
- Was gehört in einen Marketingplan?
- Wie vermeide ich Fehler bei der Erstellung des Marketingplans?
Was ist ein Marketingplan?
Der Marketingplan oder auch Vertriebsplan genannt ist immer Teil des Businessplans. Aber während sich der mit der Definitionen und den Zielen Ihres Produkts beschäftigt, wird es beim Marketingplan schon ein bisschen konkreter: der Marketingplanungsprozess sollte nämlich genau aufzeigen, wie Sie all diese Ziele erreichen wollen.
So schreiben Sie einen soliden Businessplan
Es geht darum, dass Sie aufzeigen, wie Sie mit diversen Marketingmaßnahmen Ihren idealen Markt erschließen und Kunden generieren wollen. Dazu gehören die klassischen 4 P's des Marketings aber heutzutage sollten Sie auch ein besonderes Augenmerk auf online Marketing und die Erstellung eines Content Marketing Plans legen.
Wann sollte ich einen Marketingplan erstellen?
Auch wenn der Marketingplan erstmal Teil des Businessplans ist, gewinnt er meistens schnell seine eigene Bedeutung für den Erfolg Ihres Unternehmens. Im Gegensatz zu einem Businessplan, der noch vor der Gründung erstellt wird und meistens nur periodisch upgedatet werden muss, sollte ein Marketingplan deshalb regelmäßig überarbeitetet werden. Experten empfehlen, dass am besten zu Beginn jedes Quartals zu tun. So können Sie Ihre Strategien rechtzeitig auf Erfolg überprüfen und wenn nötig auch kurzfristig den Kurs ändern. Ein erfolgreicher Marketingplan ist also nicht in Stein gemeißelt, sondern sollte sich den Gegebenheiten und eventuellen Änderungen in Ihrem Unternehmen und dem Markt schnell anpassen können.
Je nach Unternehmen und Umfang kann sich der Marketingplan auf ein einzelnes Produkt beziehen, auf eine ganze Produktpalette oder sogar auf das gesamte Unternehmen. Auch deswegen kann es sich lohnen, den Marketingplan in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, denn was zum Zeitpunkt der Gründung eines kleinen Einzelunternehmens noch sinnvoll war, kann sich mit Wachsen des Business schnell ändern.
Was gehört in einen Marketingplan?
Der Marketingplan beschreibt den Ist-Zustand eines Unternehmens oder einem einzelnen Produkts und deren Ziele. Ebenso gehört die Strategie, wie man diese Ziele erreichen kann und Wege die Ergebnisse zu kontrollieren in einen Marketingplan.
Die folgenden Fragen sollten in einem guten Marketingplan gestellt und beantwortet werden:
- Was sind die Stärken und Schwächen des Produkts/Unternehmens?
- Wie definiert sich der Markt und die Konkurrenz?
- Wo wollen wir hin und in welchem Zeitrahmen? Sprich wie finden und sprechen wir unsere Kunden am besten an?
- Was für Maßnahmen können wir ergreifen, um diese Ziele zu erreichen?
- Was für ein Budget und Ressourcen werden benötigt?
- Wie kontrolliert man diese Strategien und den damit einhergehenden (Miss)erfolg?
1. IST-Situation
Jeder Marketingplan sollte mit einer genauen Analyse der IST-Situation beginnen. Dabei geht es darum, das Produkt auf Herz und Nieren zu prüfen und zu beschreiben, und zwar ganz ehrlich.
Ein guter erster Schritt ist dabei eine SWOT Analyse, die die Stärken und Schwächen sowie Chancen und Risiken des Produkts beschreibt. Nicht nur vom eigenen Produkt werden die Stärken und Schwächen beleuchtet, sondern auch die von direkten und indirekten Mitbewerbern. Das ist wichtig, um eventuell eigene Schwachstellen frühzeitig zu entdecken und zu verbessern. Wer die Schwächen der Konkurrenz erkennt, kann das zum eigenen Vorteil – wie kann ich es besser machen? - nutzen.
Bei der Analyse der Chancen und Risiken werden externe Faktoren berücksichtigt, wie sie das Unternehmen im Guten, sowie im Schlechten beeinflussen könnten. Dazu gehören technologische, soziologische, politische und wirtschaftliche Faktoren, die den Absatz Ihres Produkts und seine Herstellung beeinträchtigen können.
2. Ziele
Wenn der jetzige Zustand analysiert und festgelegt ist, geht es darum, konkrete Ziele für die Zukunft zu setzen. Diese Ziele können kurz- oder langfristig sein, sollten aber so genau wie möglich definiert werden, sodass man Sie hinterher auch überprüfen kann.
Des Weiteren wird zwischen operativen Zielen wie Umsatzsteigerung oder Gewinn und strategischen Zielen wie zum Beispiel Marktanteil oder Kundenzufriedenheit unterschieden.
3. Strategie
Bei der Marketingstrategie geht es dann ganz konkret darum, wie diese operativen und strategischen Ziele erreicht werden sollen. Auch hier kommt ein Zeitplan zum Tragen, der zeigt, welche Maßnahmen kurz- oder langfristig, einmalig oder kontinuierlich zum Einsatz kommen sollen.
Eine erfolgreiche Marketingstrategie unterliegt den 4 Ps des Marketingmix, der sich wie folgt zusammensetzen:
- Product (Produktpolitik): Hier geht es, wie der Name schon sagt, um das Produkt selber. Was macht das Produkt aus, um dem Kunden einen Mehrwert zu bieten und somit Absatz zu finden? Wie gestalte ich das Produkt, seine Qualität, Verpackung, etc. damit dies der Fall ist?
- Price (Preispolitik): Der Preis spielt für den Absatz des Produkts und den Gewinn eines Unternehmens eine enorme Rolle. Denn der Preis ist nicht nur für den Verkauf, sondern schon in der Herstellung maßgebend für den Erfolg. Außerdem gehört zur Preispolitik im Marketingplan auch Zahlungsbedingungen, Rabatte und vieles mehr.
- Place (Distributionspolitik): Bei der Distribution kommt der Vertriebsplan zum Einsatz, der genau festlegt, wie das Produkt vertrieben also an den Kunden gebracht wird. Dabei gilt es nicht nur Verkaufskanäle zu beachten, sondern auch Logistik und Transport.
- Promotion (Kommunikationspolitik): Die Kommunikationspolitik ist wohl die bekannteste Marketingmaßnahme und wird von vielen Laien gerne mit Marketing gleichgesetzt. Tatsache ist, dass Promotion aber nur ein Teil des großen Ganzen ist, bei dem es schlicht darum geht, den Kunden über das Produkt zu informieren und zum Kauf zu animieren.
4. Kontrolle
Von vielen oft unterschätzt ist die wichtige Erfolgskontrolle, die der Definition der IST-Situation, der Zielsetzung und der Marketingstrategie folgen sollte. Hier macht sich bezahlt, wer im 2. Schritt Ziele klar und messbar definiert hat, denn so lassen sich jetzt Erfolge oder Misserfolge schnell erkennen.
Kontrolle sollte kein einmaliger Schritt sein, sondern regelmäßig durchgeführt werden. Dadurch können Sie gegebenenfalls Ihren Marketingplan überprüfen und wenn nötig korrigieren; sei es, weil Ziele zu hoch angesetzt wurden oder eine falsche Strategie zum Erreichen dieser Ziele gewählt wurde.
Wie vermeide ich Fehler bei der Erstellung des Marketingplans?
Viele neue Gründer ignorieren die Wichtigkeit des Marketingplans und legen den gesamten Fokus des Businessplans meistens auf die Finanzierung. Während die natürlich wichtig ist, sorgt ein fundierter Marketingplan allerdings mit konkreten Schritten dazu, Ihr Unternehmen zum profitablen Erfolg zu führen.
Deswegen liegt es hier in Ihrem eigenen Interesse, dass auch Ihr Startup Marketingplan durchdacht ist und vor allen Dingen mit einem realistischen Budget arbeitet. Während viele neue Existenzgründer von großen Kampagnen im Fernsehen für Ihr Produkt träumen, setzten andere alle Hoffnungen auf ein paar simple Flyer, die im lokalen Supermarkt ausliegen soll. Bei ersterem wird oft das Marketingbudget ignoriert, das mit so einer Kampagne einhergehen muss und für die meisten jungen Unternehmen illusorisch ist. Bei der zweiten bescheidenen Variante wird zwar gespart, aber der erwartete Effekt oft überschätzt.
Deshalb ist es nicht nur wichtig, das ein Marketingplan mit einem durchdachten, realistischen Marketingbudget einhergeht und das schon im Vorfeld, die Zielgruppen- und Marktanalyse mit einbezogen wird: wie spreche ich meine idealen Kunden auf dem richtig Kanal zur richtigen Zeit an?
Des Weiteren sollten Sie klar definieren und entsprechend budgetieren, welche Maßnahmen einmalig und nur zur Startphase laufen sollen und welche regelmäßig zur kontinuierlichen Kommunikation mit Ihren Kunden und damit dem Verkauf Ihres Produkts nötig sind.
Brauchen Sie Hilfe, bei der Erstellung Ihres Marketingplans? Dann sind Sie bei uns genau richtig, denn bei Ageras finden Sie nicht nur Steuerfachleute für Ihr Unternehmen, sondern auch Gründungsberater. Diese zeigen Ihnen Marketingplan Beispiele und können Sie bei der Erstellung Ihres eigenen unterstützen.