Die Gründung einer Sozietät ist in der Steuerberatungsbranche sehr populär und das hat viele gute Gründe. Diese Art Zusammenschluss kann zwischen Steuerberatern stattfinden oder auch zwischen Steuerberater und Rechtsanwalt. So können einzelne Steuerberater wie Steuerberatungsgesellschaften ein breiteres Leistungsspektrum anbieten, im Kanzleialltag entlastet werden oder komplexere Beratungsfälle risikofrei betreuen.
Welche Vorteile eine Sozietät zwischen Steuerberater und Rechtsanwalt hat, erklärt Monika Heumann, Steuerberaterin aus Bad Königshofen und Geschäftsführerin der Heumann GmbH Steuerberatungsgesellschaft.
Monika Heumann ist Ageras Partnerin seit Dezember 2020. Mit großem Engagement und hoher Qualität berät sie als Steuerberaterin seit 2004 Mandanten zu allen steuerlichen und damit zusammenhängenden rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Fragen.
Definition Sozietät: Was ist eine Sozietät?
Eine Sozietät ist ein Zusammenschluss von mindestens zwei natürlichen Personen - den Sozien - zur gemeinsamen Berufsausübung. Die Rechtsform ist eine Personengesellschaft und zwar eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Der Steuerberater darf nach § 56 Abs. 1 StBerG eine Sozietät mit anderen Steuerberatern, Steuerbevollmächtigten, Wirtschaftsprüfern, vereidigten Buchprüfern, Mitgliedern einer Rechtsanwaltskammer und der Patentanwaltskammer eingehen.
Welche Vorteile bringt die Sozietät in der täglichen Arbeit mit Mandanten?
Ganz einfach kann ich meinen Mandanten besser helfen. Ich habe erst kürzlich eine Sozietät mit dem Rechtsanwalt Erik Schreiber aus Nürnberg gegründet. Wir arbeiten insgesamt schon seit 6 Jahren zusammen, die Sozietät ist aber erst vor Kurzem entstanden. Gemeinsam kann ich meinen Mandanten so ein gebündeltes Know-how anbieten. Es soll ja schließlich alles im Sinne des Mandanten sein. Was ich dann als Steuerberaterin nicht mehr leisten kann oder darf, kann ich Herrn Schreiber übergeben. Vollumfängliche Betreuung von Mandanten ist das, worum es hier geht.
Wenn Sie schon viele Jahre zusammenarbeiten - wie kam es, dass Sie erst jetzt die Sozietät gegründet haben?
Das war eigentlich eine sehr spontane Sache. Seit jetzt rund einem Jahr unterstützen wir schon Mandanten bei den Anträgen für Coronahilfen und Förderprogrammen. Bei diversen Fortbildungen habe ich mehr und mehr festgestellt, dass ich manche Bereiche einfach nicht mehr abdecken kann und auch nicht darf. Das ist dann schon Rechtsberatung. So kam der Gedanke zur Sozietät mit dem Rechtsanwalt - wir haben dann keine Beschränkungen mehr und können zu zweit einem Mandanten vollumfänglich helfen. Und Corona-Hilfen sind da nur der Einstieg. Es gibt genügend Berührungspunkte z.B. im Sozialversicherungsrecht und in anderen Bereichen, die ich als Steuerberaterin nicht führen darf. Das ist die Sozietät dann ein Vorteil.
Für Ihre Mandanten klingt das wie eine Win-Win-Situation?
Definitiv, wenn ich merke, dass ich bei meinen Mandanten eine Rechtsberatung brauche - dann machen wir das in der Sozietät. Denn durch die Sozietät kann ich nach Freigabe des Mandanten Fälle auch mit Herrn Schreiber teilen und er kann sich den Fall schon vorab ansehen und beraten. So wird das ja in großen Kanzleien auch gehandhabt, die haben auch ihre Rechtsabteilungen. Und der Mandant ist dann auf der sicheren Seite. Egal ob Privatperson oder Unternehmer, wobei natürlich vor allem Unternehmer diese Leistung brauchen. Und bezogen allein auf die Corona-Hilfen sind wir jetzt auf jeden Fall sehr gut aufgestellt um Mandanten zu helfen und können mehr Anfragen abdecken.
Ihre Mandanten können ja auch einfach zu einem Anwalt ihrer Wahl gehen - warum sehen Sie die Sozietät dennoch als vorteilhaft an?
Ich arbeite schon seit vielen Jahren mit Herrn Schreiber, dadurch ist eine vertrauensvolle Partnerschaft entstanden und wir arbeiten sehr gut miteinander. Man kennt sich einfach. Wir können uns auf schnelle und kurze Art abstimmen. Natürlich arbeite ich aber auch mit den Anwälten meiner Mandanten. Soll ja am Ende alles im Sinne des Mandanten geschehen.
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